Nils Melzer über die psychichologische Folter Assanges & die Bedeutung von persönlichem Einsatz
In diesem Interview mit Nils Melzer, dem UN-Sonderberichterstatter über Folter und Professor für internationales Recht an der Universität von Glasgow, sprechen wir darüber, wie Julian Assange durch die Regierungen der USA und Großbritanniens psychologisch gefoltert wird und wie sich dies auf seinen gesundheitlichen Zustand auswirkt. Darüber hinaus untersuchen wir, wie UN-Mitgliedsstaaten wie Deutschland auf Melzers Bericht über die psychologische Folter von Julian Assange reagiert haben. Und schließlich diskutieren wir die Bedeutung von Transparenz und warum sie eine entscheidende Voraussetzung für individuelles Handeln ist. Dieses Interview wurde am 4. Februar 2020 im Royal National Hotel in London nach der öffentlichen Kundgebung für Julian Assange aufgenommen, die von der Don’t Extradite Assange Campaign organisiert wurde.
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Prof. Nils Melzer ist Inhaber des Lehrstuhls für Menschenrechte an der Geneva Academy of International Humanitarian Law and Human Rights. Er ist ferner Professor für Internationales Recht an der University of Glasgow. Am 1. November 2016 übernahm er den Posten des UN-Sonderberichterstatters für Folter und sonstige grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Bestrafung.
Bio via: www.ohchr.org
1 Antwort auf „Nils Melzer über die psychichologische Folter Assanges & die Bedeutung von persönlichem Einsatz“
Ein sehr gutes Interview mit Nils Melzer. Beschämend, dass die Bundesregierung so sehr mit sich beschäftigt ist, das sie solche exemplarischen Verletzungen der Menschenrechte beiseite schiebt. Es gibt nur noch eines, was ich schlimmer finde. Die Bundesregierung unterstützt die Asylprüfung von Flüchtlingen in Libyen, in dem sie die möglichen Kandidaten nach Ruanda und Niger ausfliegt. Nur wenige erhalten die Chance zur Einreise in die EU. Als ob diese Menschen auf ihrer Flucht nicht inzwischen oft genug traumatisiert worden sind . Darunter sind tausende von Kindern und Jugendlichen. Den einzigen Schutz bietet momentan das UNHCR-Lager in Tripolis, aber auch dort häufen sich die Übergriffe von Milizen auf die Geflüchteten.
Noch ein Thema von großer Brisanz in der Zukunft: Künstliche Intelligenz. Ein erstklassiger Gesprächspartner ist Prof Markus Gabriel von der Uni Bonn, weil er allgemeinverständlich formulieren kann und Risiken und Chancen wirklich durchdacht hat. Er hat zusammen mit Kollegen einen Verhaltenscodex für KI erstellt.